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Günstigen Baukredit erhalten: Rechner und Zinsen im Vergleich

Günstigen Baukredit sichern
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Florian Unterfrauner
8 Min.
13.12.2023
Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Baukredit ist ein Darlehen für den Bau oder Kauf einer Immobilie.
  • Die Nebenkosten betragen 10-15 % des Kaufpreises.
  • Die monatliche Rate sollte 35 % des Haushaltsnettoeinkommens nicht übersteigen.
  • Den Baukredit zahlen Sie in monatlichen Raten plus Zinsen an den Kreditgeber zurück.
  • Je besser Ihre finanzielle Ausgangssituation ist, desto mehr Baukredit bekommen Sie tendenziell.

Was ist ein Baukredit?

Ein Baukredit ist ein Darlehen für den Bau einer Immobilie. Der Baukredit lässt sich ebenfalls für den Kauf einer Immobilie einsetzen. Die Bezeichnungen Baukredit, Baudarlehen, Baufinanzierung und Immobiliendarlehen werden oft wie Synonyme verwendet. So spricht man auch dann von einem Baukredit oder einer Baufinanzierung, wenn es gar nicht um den Erwerb eines Neubaus, sondern um den Kauf einer Bestandsimmobilie geht. Beides muss finanziert werden, und natürlich ähneln sich die Finanzierungswege in vielen Punkten. Allerdings stellt der Bau eines Hauses andere Anforderungen an den Kredit als der Erwerb einer bestehenden Immobilie. So zahlt die Bank bei einem Neubau den Kredit in Raten aus, sobald ein vorher festgelegter Baufortschritt erreicht wurde.

Wie kann ich meinen Baukredit berechnen?

Mithilfe unseres Bauzinsrechners können Sie schon vorab sehen, welche Hypothekenzinsen Ihnen Dr. Klein zu Ihrem Kredit bietet. Das hilft Ihnen dabei, schon vor dem Kauf einzuschätzen, welche genauen Kosten auf Sie zukommen, wenn Sie ein Haus finanzieren.

Wie stehen die Zinsen für einen Baukredit?

Aktuell können wir Ihnen beispielsweise einen Top-Zinssatz ab 3,35 % anbieten: für ein Darlehen in Höhe von 350.000 €, mit einer 10-jährigen Sollzinsbindung und einer Tilgung von 2 % (Repräsentatives Beispiel, Stand: 06.03.2024). 

Die Zinsentwicklung der letzten 4 Wochen zeigt, dass sich die Bauzinsen tendenziell seitwärts bewegt haben. Sie liegen damit etwa auf dem Zinsniveau von Januar 2023.

Die Bauzinsen sind seit 2022 rasant gestiegen. Doch auch wenn der Zinssatz für Ihren Baukredit etwas höher ist, sind die Zinsen im historischen Vergleich immer noch auf einem niedrigen Niveau. Wie hoch der aktuelle Zinssatz für Ihr Darlehen ist, berechnen Sie mit unserem Zinsrechner.

Prognose für das 1. Halbjahr 2024: Fallen die Zinsen für einen Baukredit weiter?

„Ich gehe davon aus, dass die Bauzinsen im ersten Halbjahr 2024 sich tendenziell seitwärts bewegen werden“, meint Michael Neumann, Zinsexperte von Dr. Klein. So erwartet er für das 1. Halbjahr 2024, dass sich das Zinsniveau für ein 10-jähriges Immobiliendarlehen bei etwa 3,5 % einpendelt. Allerdings bleibt das Zinsumfeld auch im ersten Halbjahr 2024 nervös. Kreditwillige können also auf Zinsdellen hoffen und solllten diese für eine günstigere Immobilienfinanzierung nutzen.

Sie wollen es genauer wissen? Dann emofehlen wir Ihnen unseren Bauzinsausblick 2024. Michael Neumann ordnet im Video die aktuelle Zinsentwicklung ein, wagt eine Zinsprognose für das 1. Halbjahr 2024 und blickt auch auf die aktuelle Lage am Immobilienmarkt. Schauen Sie sich jetzt das Video "Bauzinsen 2024: Prognose zur Zinsentwicklung!" an.

Wie viel Baukredit bekomme ich?

Je besser Ihre finanzielle Ausgangssituation ist, desto mehr Baukredit bekommen Sie tendenziell. Banken bevorzugen finanziell stabile und unabhängige Kreditnehmer, weil sie von diesen das geliehene Geld auch wirklich vollständig und meist ohne Probleme wieder zurückbekommen. Stehen potenzielle Kunden weniger gut dar, erhalten Sie meist einen kleineren Kreditrahmen und auch einen schlechteren Zinssatz, da sie ein erhöhtes Risiko aus Bankensicht darstellen.

Wie viel Baukredit Sie bekommen können, erfahren Sie mit unserem kostenfreien Budgetrechner. Dort können Sie anhand Ihrer persönlichen finanziellen Voraussetzungen unverbindlich und schnell ermitteln, wie teuer Ihre Immobilie sein darf.

Überlegen Sie sich, wie viel Baukredit Sie wirklich brauchen und wie viel von ihrem Gehalt Sie für den Baukredit monatlich ausgeben können. Auch die Bank prüft bei der Vergabe eines Baukredits, ob Sie sich die Raten für den Baukredit problemlos leisten können. Einen ersten Überblick zu den Kosten eines Hausbaus oder -kaufs finden Sie in unserem Ratgeber "Was kostet ein Haus?".

Eine Faustregel besagt, dass die Höhe der Monatsrate für eine Baufinanzierung 35 % des Haushaltseinkommens nicht überschreiten sollte. So haben Sie noch genug Geld im Monat für die Wohnnebenkosten, Lebensmittel, Kleidung und Freizeitgestaltung übrig.

Welche Voraussetzungen gibt es für einen Baukredit?

Damit Sie einen Baukredit erhalten, sollten Ihre finanziellen Rahmenbedingungen passen. Stellen Sie sich deshalb folgende Fragen:

  • Haben Sie eine feste Anstellung?
  • Haben Sie ein regelmäßiges und gutes Einkommen?
  • Gibt es ein zweites Einkommen Ihres Partners?
  • Haben Sie Ersparnisse, die Sie in den Baukredit einbringen wollen?
  • Haben Sie vielleicht bereits eine Immobilie, die als Sicherheit dienen kann?
  • Haben Sie regelmäßige finanzielle Verpflichtungen wie Ratenkredite oder Unterhaltszahlungen zu leisten?

Je mehr Fragen Sie mit Ja beantworten können, desto bessere Konditionen erhalten Sie für Ihren Baukredit.

Wie funktioniert ein Baukredit?

Wenn Sie sich eine Immobilie kaufen oder bauen wollen, brauchen Sie meistens einen Baukredit von einem Kreditinstitut. Kaufen Sie eine Bestandsimmobilie, erhalten Sie das Darlehen nach Abschluss des Kaufvertrags von der Bank ausgezahlt. Bauen Sie hingegen ein Haus, zahlt die Bank das Darlehen in Raten aus, sobald ein vorher vereinbarter Bauabschnitt erreicht wird.

Ist das volle Darlehen ausbezahlt, zahlen Sie das Geld inklusive Zinsen in Raten an das Kreditinstitut zurück. Wie hoch und wie lange Sie den Zinssatz zahlen, legen Sie über die sogenannte Sollzinsbindung fest. Diese geht über einen bestimmten Zeitraum von wahlweise 5 bis 30 Jahren. Während der vereinbarten Sollzinsbindung sind die Raten für den Baukredit üblicherweise gleich hoch. Diese Art der Ratenzahlung heißt Annuitätendarlehen.

Um gut vorbereitet für die Verhandlung des Baukredits zu sein, klären wir an dieser Stelle noch ein paar Grundbegriffe dazu.

  • Die Sollzinsbindung

    Die Sollzinsbindung ist die Zeitspanne, in der Sie Ihren Kredit zu einem festgelegten Zinssatz abzahlen. Je länger die Sollzinsbindung, desto besser planbar ist Ihr Baukredit.

    Durch eine längere Sollzinsbindung steigt auch der Zinssatz. Denn die Bank verlangt höhere Gebühren im Gegenzug zu mehr Planungssicherheit für den Kreditnehmer.

  • Die Baukreditzinsen

    Zinsen sind eine Gebühr, die Sie an die Bank zahlen, um einen Baukredit zu leihen. Die Höhe des Zinssatzes bestimmt, wie viel Zinsen Sie an die Bank zahlen und wie teuer Ihr Baukredit insgesamt ist.

    Beim Baukredit begegnen Sie dem Sollzinssatz sowie dem Effektivzinssatz. Dabei ist der Sollzinssatz der Grundzinssatz, den Sie der Bank zahlen. Im Effektivzinssatz sind zusätzliche Kosten für Sonderleistungen, Provisionskosten, die Höhe der Tilgungsraten und weiteres einbegriffen. Der Effektivzinssatz weist die Gesamtkosten Ihres Baukredits deutlicher aus als der Sollzinssatz. Behalten Sie daher vor allem den Effektivzinssatz beim Baukredit im Auge.

  • Die Tilgung

    Die Tilgung bezeichnet den Teil der Rate, mit dem Sie der Bank ihr Geld für den Baukredit zurückzahlen. Der restliche Teil der Rate ist der Zinsanteil. Je mehr Sie zu Beginn tilgen, desto eher sind Sie mit dem ursprünglichen Kredit fertig.

    Ein hoher Tilgungssatz bedeutet aber auch eine höhere Monatsrate. Umgekehrt haben Sie bei einer niedrigen Tilgung zwar eine kleine Monatsrate, brauchen aber länger, um Ihren Baukredit zurückzuzahlen.

Am Ende der vereinbarten Kreditlaufzeit bleibt beim Hauskredit meistens eine Restschuld übrig, die Sie dann mit einer Anschlussfinanzierung in Raten zahlen können. Eine Ausnahme ist das Volltilgerdarlehen. Dort gibt es am Ende der Sollzinsbindung keine Restschuld.

Kann ich auch ohne Eigenkapital einen Hausbau finanzieren?

Sie können zwar Ihren Baukredit ohne Eigenkapital aufnehmen, dafür müssen Sie aber über eine besonders gute Kreditwürdigkeit verfügen. Außerdem sollte die Immobilie wertstabil sein, sprich: sich in einem guten Zustand befinden und möglichst in einer beliebten Wohnlage stehen. Das ist für Banken sehr wichtig, wenn es um einen Baukredit ohne Eigenkapital geht.

Grundsätzlich empfehlen wir, mindestens 10 bis 15 % der Bausumme als Eigenkapital in den Baukredit einzubringen. Denn dann können Sie die einmalig anfallenden Kauf- oder Baunebenkosten selbst begleichen.

In unserem Artikel Baufinanzierung ohne Eigenkapital finden Sie weitere Hinweise dazu, was es dabei zu beachten gibt.

Was kann ich mit einem Baukredit finanzieren?

Mit einem Baukredit lässt sich nicht nur die Immobilie an sich finanzieren. Auch Gartenanlagen oder Außenanlagen wie ein Carport sind über das Baudarlehen realisierbar.

Alles, was fest verbaut ist und somit zum Anwesen gehört, kann von dem Baukredit abgedeckt werden.

Es gibt aber auch Dinge, die Sie nicht mit einem Baukredit finanzieren können: Alles, was Sie bei einem Umzug mitnehmen können, lässt sich nicht über das Baudarlehen mitfinanzieren. Das bedeutet, dass Sie weder Einbauküche noch Möbel durch den Baukredit bezahlen können. Auch, wenn die Einbauküche Einbauküche heißt, lässt sie sich – anders als der Apfelbaum oder der Fliederbusch im Garten – beim Umzug abbauen und mitnehmen – sie ist also kein fester Bestandteil des Anwesens. Sie können aber von einem speziellen Modernisierungskredit in Form eines Ratenkredits abgedeckt werden.

Baukredit: Welche Dokumente braucht es für die Kostenkalkulation?

Im Gegensatz zum Kaufvertrag bei einem Hauskauf gibt es beim Neubau in der Regel vorab keine exakte Rechnung darüber, was der Bau am Ende wirklich kostet. Sie brauchen für die Finanzierung allerdings ein Dokument, mit dem die Bank Ihren Baukredit berechnen kann. Üblicherweise fertigt der Architekt, den Sie für den Hausbau engagieren, auch eine Kostenaufstellung für die Bank an.

Kaufen Sie Ihren Neubau hingegen von einem Bauträger oder Fertighaushersteller haben Sie entweder einen regulären Kaufvertrag oder eine Kostenaufstellung vom Bauträger, die Sie für die Neubaufinanzierung bei der Bank einreichen können, um den Umfang des Darlehens zu errechnen.

Wie läuft die Auszahlung eines Baukredits?

Verwenden Sie den Baukredit für einen Immobilienkauf, erhalten Sie das Darlehen auf einen Schlag komplett ausbezahlt. Der Kredit wird nämlich zum sofortigen Kauf benötigt. Bei einem Hausbau erfolgt die Auszahlung des Baukredits in Teilbeträgen, und zwar immer dann, wenn ein Bauabschnitt fertiggestellt wurde, etwa das Dach oder der Trockenbau. Wann ein Bauabschnitt fertig ist und welcher Betrag dann fällig ist, ist in der „Verordnung über die Pflichten der Makler, Darlehensvermittler, Bauträger und Baubetreuer“ (Makler- und Bauträgerverordnung - MaBV) vorgeschrieben. Die einzelnen Baufortschritte lassen sich in bis zu sieben Teilrechnungen abrechnen.

30 % der Vertragssumme sind fällig, wenn ein Grundstück übertragen werden soll. Wenn Erbbaurecht bestellt oder übertragen werden soll, sind es 20 %. Die Zahlung ist fällig, sobald die Erdarbeiten begonnen haben. Die Darlehenssumme wird nach folgenden Prozentsätzen ausgezahlt:

BaufortschrittProzentueller Anteil am Gesamtpreis (laut MaBV)Teilzahlung (Gesamtkosten 300.000 €)Gesamtfortschritt des Hauses   
1. Beginn der Erdarbeiten30 %90.000 €30 %   
2. Fertigstellung des Rohbaus, einschließlich Zimmererarbeiten28 %84.000 €58 %   
3. Herstellung der Dachflächen und Dachrinnen5,60 %16.800 €63,60 %   
4. Rohinstallation der Heizungsanlage2,10 %6.300 €65,70 %   
5. Rohinstallation der Sanitäranlagen2,10 %6.300 €67,80 %   
6. Rohinstallation der Elektroanlagen2,10 %6.300 €69,90 %   
7. Fenstereinbau, einschließlich der Verglasung7 %21.000 €76,90 %   
8. Innenputz, ausgenommen Beiputzarbeiten4,20 %12.600 €81,10 %   
9. Estrich2,10 %6.300 €83,20 %   
10. Fliesenarbeiten im Sanitärbereich2,80 %8.400 €86 %   
11. Bezugsfertigkeit und Besitzübergabe8,40 %25.200 €94,40 %   
12. Fassadenarbeiten2,10 %6.300 €96,50 %   
13. vollständige Fertigstellung3,50 %10.500 €100 %   

Die Auszahlung der Teilbeträge erfolgt meistens, nachdem Sie die entsprechenden Rechnungen für die Arbeiten bei der Bank vorgelegt haben. Die Bank überweist Ihnen dann entweder das Geld oder bezahlt die jeweiligen Bauunternehmen direkt.

10 Wichtige Fragen zum Baukredit bei einer Neubaufinanzierung

1. Wann beginnt die Ratenzahlung beim Baukredit?

Die Ratenzahlung bei einer Neubaufinanzierung beginnt meistens nach der ersten Auszahlung eines Teilbetrags. Allerdings handelt es sich bei der Ratenzahlung zunächst nur um den Zinsanteil für den ausgezahlten Betrag. Die Tilgung des eigentlichen Baukredits startet erst nach der vollständigen Auszahlung des Darlehens. Bis dahin zahlen Sie also monatlich nur Zinsen. Und diese Zahlungen werden mit den Auszahlungen weiterer Teilbeträge größer.

Das klingt komplizierter, als es ist. Als Beispiel nehmen wir an, Ihre Bodenplatte wurde gerade fertiggestellt. Dafür werden 50.000 € fällig, die die Bank an das Bauunternehmen zahlt. Für diese 50.000 € müssen Sie dann bis zur nächsten Teilauszahlung beispielsweise 2 % Zinsen zahlen. Das sind 83 € pro Monat. Die Formel zur Berechnung lautet:

50.000 € x 2 % Zinsen : 12 Monate = 83 € Zinsen im Monat

2. Was sind Bereitstellungszinsen bei einem Baukredit?

Manchmal kann es zu Verzögerungen auf der Baustelle kommen, sodass Sie den Kredit nicht zum ursprünglich angedachten Zeitpunkt abrufen können. In solchen Fällen hält, die Bank Ihnen das Geld zwar bereit, kann aber zusätzliche Zinsen verlangen – als eine Art Parkgebühr für das Darlehen. Diese Zinsen heißen daher auch Bereitstellungszinsen.

Das kann die Kosten für eine Neubaufinanzierung kräftig in die Höhe schießen lassen, sollte sich die Fertigstellung des Hausbaus verzögern. Deshalb ist eine besonders lange bereitstellungszinsfreie Zeit bis zur kompletten Auszahlung des Baukredits sehr wichtig.

In dieser Zeitspanne hält die Bank den vereinbarten Betrag ohne weitere Zinskosten schon für den Kreditnehmer bereit, obwohl er ihn noch nicht benötigt. Der zinsfreie Bereitstellungszeitraum kann auf 6 bis 12 Monaten festgelegt werden. Zögert sich die Fertigstellung des Neubaus hinaus, so beträgt der dann anfallende Bereitstellungszins meist 0,25 % pro Monat.

3. Wie kann ich meinen Baukredit gegen Insolvenz absichern?

Damit Sie bei Zahlungsausfällen nicht Ihre Immobilie verlieren, können Sie eine Versicherung abschließen. Mit einer Restschuld-, Risikolebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherung sichern Sie die weiteren Ratenzahlungen im Falle eines Todes, Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit ab. Zudem können Sie privates Vermögen ansparen und im Notfall das Darlehen damit tilgen.

4. Wofür und wann sollte ich mein Eigenkapital einsetzen?

Grundsätzlich sollten Sie, wie bereits erwähnt, zumindest die Baunebenkosten in Höhe von 10 bis 15 % der Bausumme aus eigenen Mitteln finanzieren. Behalten Sie einen Teil Ihrer Ersparnisse, um eine Notreserve zu haben oder Möbel für Ihr Eigenheim zu kaufen. Möbel können Sie nicht mit der Baufinanzierung mitfinanzieren, sondern benötigen alternativ zum Eigenkapital einen separaten Möbelkredit.

Bringen Sie zusätzlich noch Eigenkapital in die Finanzierung Ihres Neubaus ein, verlangen Banken häufig, dass dieses zuerst eingesetzt wird. Das bedeutet, dass die ersten Rechnungen, für die Bodenplatte oder Ähnliches, nicht von der Bank, sondern von Ihrem Eigenkapital, das Sie bei der Bank angegeben haben, bezahlt werden müssen. Bevor Sie also den Baukredit anzapfen können, müssen Sie häufig erst Ihr eigenes Geld einsetzen. Wollen Sie Ihr Eigenkapital aber lieber als Puffer für den Schluss zurückhalten, müssen Sie dies vorab mit der Bank verhandeln.

5. Welche Eigenleistung kann ich in den Baukredit einbringen?

Bei einem Neubau können Sie bei bestimmten Arbeiten auch selbst Hand anlegen. Eigenleistung kann bis zu einem bestimmten Wert als Eigenkapital für den Baukredit angerechnet werden. Im Schnitt lassen sich so 10.000 € Eigenkapital kompensieren. Typischerweise gehören Tapezieren, Streichen, Arbeiten im Garten und Bodenverlegen zu den klassischen Eigenleistungen, die eigentlich jeder anrechnen lassen kann.

Sind Sie hingegen selbst Handwerker oder haben Sie Handwerker im Freundes- und Verwandtenkreis, können durchaus mehr Arbeiten als Eigenleistung zählen. Die Banken verlangen dann allerdings häufig eine genaue Auflistung der Namen, Arbeiten und Qualifikationen der Bauhelfer. Bedenken Sie zudem, dass Sie bei Eigenleistung keinen Gewährleistungsanspruch haben.

Werden Arbeiten mangelhaft ausgeführt, müssen Sie die Reparatur oder Beseitigung der Baumängel selbst zahlen. Umso wichtiger ist es, dass Eigenleistungen so professionell wie möglich ausgeführt werden.

6. Was passiert, wenn ich den Finanzbedarf für Extras nicht richtig einschätze?

Werden Extras wie Außenanlagen über den Baukredit mitfinanziert, ist es wichtig, diesen zusätzlichen Bedarf richtig einzuschätzen. Denn eine Fehlkalkulation zieht Folgekosten nach sich. Wird der Betrag zu gering angesetzt, brauchen Sie eine Nachfinanzierung. Dafür verlangt die Bank aber wesentlich höhere Zinssätze als für den ursprünglichen Baukredit. Schätzt der Bauherr den Bedarf dagegen zu hoch ein, sodass er die volle Summe am Ende gar nicht benötigt, wird eine sogenannte Nichtabnahmeentschädigung fällig, die meist rund zwei Prozent der Darlehenssumme beträgt.

Außerdem empfiehlt es sich dringend, vom Eigenkapital zumindest 5.000 bis 10.000 € als zusätzlichen Puffer übrig zu behalten – denn: Wie bei den Teilabrufintervallen für einzelne Bauabschnitte werden auch die benötigten Beträge für die Extras häppchenweise abgerufen, und hierfür müssen Bauherren die entsprechenden Rechnungen bei der Bank vorlegen. Dabei kann es immer wieder zu Verzögerungen kommen, sodass der Bauherr die Summe vorübergehend aus eigener Tasche begleichen muss, um Mahnungen und weiteren Ärger zu vermeiden.

7. Kann ich meinen Baukredit jederzeit aufstocken?

Eine Aufstockung eines bestehenden Kredits ist nicht möglich. Es gibt aber zwei Möglichkeiten, sich zusätzliches Geld zu leihen.

Sie können zum Beispiel das Darlehen nachfinanzieren und einen zweiten Baukredit aufnehmen. Die Konditionen und Vergabe eines zweiten Baukredits hängen stark von den Sicherheiten ab, die Sie in die Finanzierung einbringen.

Eine weitere Möglichkeit ist, das Darlehen umzuschulden. Konkret bedeutet das, dass Sie den bestehenden Vertrag kündigen und einen neuen Baukredit mit einer höheren Kreditsumme abschließen. Beachten Sie, dass Sie dabei eine Vorfälligkeitsentschädigung für den bestehenden Baukredit an den Kreditgeber zahlen müssen. Eine Ausnahme gibt es für Verträge, die älter als 10 Jahre sind. Diese können Sie kostenlos kündigen.

Unabhängig davon, ob Sie sich für einen zweiten Baukredit oder eine Umschuldung entscheiden: Prüfen Sie, ob Sie die monatliche Kreditbelastung auch weiterhin decken können.

8. Sollte ich zwei Baukredite für Grundstück und Hausbau aufnehmen?

Es ist sinnvoll, zwei Baukredite aufzunehmen, wenn Sie Grundstück und Haus unabhängig voneinander kaufen, um bei der Grunderwerbssteuer zu sparen. Diese beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 % des Gesamtkaufpreises.

Kaufen Sie dafür zuerst das Grundstück und dann das Haus. Schließen Sie für Grundstücks- und Hauskauf zwei zeitliche und inhaltlich getrennte Verträge ab. Zwischen dem Kauf des Grundstücks und dem Abschluss des Bauvertrags sollte eine sogenannte Schamfrist von mindestens 12 Monaten liegen. Achten Sie zudem darauf, dass Sie Grundstück und Neubau nicht vom selben Eigentümer wie beispielsweise einer Baufirma erwerben.

Durch dieses Vorgehen entstehen aber auch Kosten. Sie müssen dann nämlich zwei Mal eine Grundbucheintragung vornehmen lassen. Das bedeutet: Zwei mal Notar- und Grundbuchkosten zahlen. Falls Sie das Grundstück und die Immobilie über einen Makler erworben haben, müssen Sie hierfür auch zwei Mal die Maklergebühr bezahlen.

9. Welche Förderungen gibt es für meinen Hausbau?

Staatliche Förderungen für den eigenen Neubau gibt es durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Förderbank hat unterschiedliche Programme mit zinsgünstigen Krediten, um Interessenten dabei zu unterstützen, ein Haus zu kaufen, energetisch zu sanieren oder barrierefrei auszubauen. Zudem gibt es auch KfW-Programme für einmalige Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen.

Eine Übersicht über alle Programme gibt es in unserem Ratgebertext zum KfW-Darlehen.

10. Wo ist die Auszahlung des Baukredites bei Neubauten geregelt?

Die Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) ist eine Rechtsverordnung, die sich aus der Gewerbeordnung ableitet. Sie gibt Vorgaben zum Schutz des Immobilienerwerbers bei der Gestaltung und beim Abschluss eines Bauträgervertrages.

Unter anderem regelt sie, wann und in welcher Höhe ein Bauträger Zahlungen von einem Kunden verlangen darf. Zudem müssen Bauunternehmen laut MaBV auch eine Bankbürgschaft vorweisen. Dadurch erhalten Sie im Fall einer Insolvenz des Bauunternehmens Ihr Geld wieder. Erhält die Baufirma eine solche Bürgschaft nicht mehr, ist es um ihre Bonität eventuell schlecht bestellt. Allein deshalb ist es sinnvoll, diese Bankbürgschaft zur Bedingung für den Abschluss des Bauvertrages zu machen.

Unter § 3 Abs.2 Nr.2 der MaBV können Interessenten einsehen, wie viel Prozent der Gesamtkosten der Bauträger in den wesentlichen Phasen des Baufortschritts in Rechnung stellen kann.

Kann ich meinen Baukredit jederzeit wechseln oder kündigen?

Sie können den Baukredit in der Regel nicht jederzeit wechseln oder kündigen. Es gibt aber Ausnahmen:

  • Sie haben ein berechtigtes Interesse, zum Beispiel weil Sie die Immobilie wieder verkaufen wollen. Wenn der Baukredit weniger als 10 Jahre läuft, müssen Sie der Bank aber dafür eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen.
  • Der Baukredit läuft bereits seit 10 Jahre. Sie haben dann ein Sonderkündigungsrecht nach §489 Abs. 1 Nr. 2 BGB und können den Baukredit ohne zusätzliche Gebühren kündigen. In diesem Fall gilt eine Frist von 6 Monaten.

Wägen Sie Vor- und Nachteile ab, bevor Sie sich für einen Wechsel entscheiden.

7 Tipps: So bekommen Sie einen günstigen Baukredit

Ein Hausbau und dessen Finanzierung bringt also viele Besonderheiten mit sich. Wie Sie diese nutzen können, um einen günstigen Baukredit zu bekommen, erfahren Sie in unseren Tipps:

  • Den Baukredit realistisch planen: Die monatliche Rate sollte 35 % des Haushaltsnettoeinkommens nicht übersteigen. Eine eigene Haushaltsrechnung zeigt Ihnen, wie viel Ihr Haus kosten darf. Oder berechnen Sie mit unserem Budgetrechner, wie teuer Immobilie und Baukredit ausfallen dürfen.
  • Bringen Sie Eigenkapital ein: Je mehr eigene Mittel Sie beim Hausbau einbringen, desto weniger Baukredit benötigen Sie von der Bank. Das senkt die Zinslast Ihrer Finanzierung und Sie sind vermutlich schneller wieder schuldenfrei.
  • Lassen Sie Eigenleistung anrechnen: Mit etwas Hilfe vom Baumarktberater oder Youtube kann eigentlich jeder seine Wände selbst streichen, und auch das Verlegen von Klick-Laminat ist keine Molekularwissenschaft. Wenn Sie diese Arbeiten selbst ausführen, sparen Sie nicht nur Handwerkerkosten, sondern erhöhen den Eigenkapitaleinsatz beim Baukredit, was sich positiv auf die Finanzierung auswirkt.
  • Möglichst lange bereitstellungszinsfreie Zeit vereinbaren: Da es bei einem Hausbau allein aufgrund unvorhergesehener Witterungen zu Verzögerungen kommen kann, sollten Sie durch eine möglichst lange und bestenfalls kostenlose bereitstellungszinsfreie Zeit zusätzliche finanzielle Belastungen vermeiden.
  • Prüfen Sie KfW-Darlehen und Tilgungszuschüsse: Um Ihren Baukredit zu komplettieren, können Sie prüfen, ob Sie ein KfW-Darlehen bekommen könnten. Die zinsgünstigen Darlehen bestehen häufig aus einem Kredit und passenden Zuschüssen. Letztere werden mit dem Kredit verrechnet, wodurch sich Ihre Restschuld verringert.
  • Nutzen Sie ein Darlehen mit Planungssicherheit: Als Baukredit wird oft ein Annuitätendarlehen vereinbart. Mit ihm haben Kreditnehmer Planungssicherheit und Flexibilität. Sie können Zinsbindung und Tilgung justieren und optionale Extras wie Tilgungssatzwechsel oder und Sondertilgungen vereinbaren.
  • Den Hausbau realistisch planen: Je realistischer Sie Ihren Hausbau sowohl zeitlich als auch finanziell planen, desto weniger Überraschungen gibt es. Rechnen Sie in Ihren Finanzierungsplan vorab einen nicht zu knappen zeitlichen und finanziellen Puffer in die Planung ein, dann sind Sie auf der sicheren Seite. 

Lesen Sie hierzu auch unseren Ratgeberartikel „20 Tipps zur Baufinanzierung“.

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